„Killer-K“ – Britanniens bedingt benutzbare utopisch unhandliche U-Kreuzer

„Killer-K“ – Britanniens bedingt benutzbare utopisch unhandliche U-Kreuzer

Einleitung:

„Der fatalste Fehler, den man sich nur vorstellen kann, wäre es Dampfmaschinen in U-Boote zu bauen“


Jack Fisher, Admiral und 1. Seelord der Royal Navy, nachdem er zum ersten Mal Entwürfe für die K-Klasse U-Kreuzer vorgelegt bekam.

Muss ich noch mehr schreiben?
Ja?
Echt?
Lack gesoffen?
Ja?
Ok…viel?
Echt?

Fuck…na gut

Es gab mal eine Zeit, da war das U-Boot neben dem Flugzeug so ziemlich der neuste Shit ever...das I-Phone unter den Tasten-Handys, der Tesla unter den Benzinern quasi. Zu dieser Zeit, als man noch nicht so richtig wusste, was man mit solch neuem Equipment machen soll, kamen diverse Militärs immer wieder auf...fragwürdige Ideen. Eine dieser Ideen war der U-Kreuzer. Ein U-Boot, dass mit Flottenverbänden zusammen agieren konnte, statt nur allein. Dafür musste der U-Kreuzer allerdings schnell genug sein um mit einem Flottenverband mitzuhalten und über genug Reichweite verfügen, um effektiv an Hochsee-Operationen teilnehmen zu können. Und so nahm das Drama seinen Lauf...

Teil 1: Tust du Kreuzer, machst du U-Boot

Wir schreiben das Jahr 1913 und Großbritanniens Royal Navy schaut mit einem Auge auf die Kaiserliche Marine und mit dem anderen Auge auf die Idee des U-Kreuzers. Man ist sich im Oberkommando sicher: Im Kriegsfall wird die Kaiserliche Marine den Ausbruch in die Nordsee wagen (Spoiler: stimmt) und sich der Royal Navy zum Kampf stellen (Spoiler: stimmt auch). Sobald die Krauts aber bemerken, dass die Royal Navy ihnen Haushoch zahlenmäßig überlegen ist, werden sie einen Rückzieher machen und versuchen sich dem Gefecht zu entziehen (Spoiler: stimmt nicht so ganz). Ergo muss man sie irgendwie in die Zange nehmen. Am Sinnvollsten wären dafür U-Boote. Die sind von Natur aus über Wasser wesentlich schwieriger zu finden als Großkampfschiffe und verfügen gleichzeitig über genug


Feuerkraft um selbst das größte Kraut-Schiff zu ärgern (Sauerkraut quasi...ja ok ich geh ja schon ). Allerdings befindet sich das U-Boot als Konzept noch mehr oder weniger in den Kinderschuhen. Die existierenden Modelle taugen höchstens zur Kurzstrecken-Patrouille entlang der Küste. Die sind zu klein und zu langsam um mit einer Schlachtflotte mithalten zu können sowohl wenn es um Reichweite als auch um Geschwindigkeit geht. Beim Thema Geschwindigkeit gibt die brandneue HMS Dreadnought, das erste „moderne“ Schlachtschiff, mit 21 Knoten den Ton an. Das ist das Tempo mit dem die Royal Navy in den Kampf schippern will. Daher müssen die U-Kreuzer also idealerweise schneller sein, wenn sie der Flotte voraus eilen sollen um sich hinter die bösen Deutschen zu schleichen. Geschwindigkeit ist jedoch nicht
alles.

Man geht davon aus, dass ein solches Gefecht mehrere Tage dauern kann und sich dabei über tausende Seemeilen hinzieht. Daher verlangt man neben 24 Knoten (44 km/h) eine maximale Reichweite von 12.500 nautischen Meilen. Diese Vorgaben sind schlichtweg wahnsinnig für das Jahr 1913. Zum Vergleich: Die deutschen Typ VIIC-U-Boote des zweiten Weltkrieges schaffen es auf grade mal 17 Knoten und haben eine Maximalreichweite von 8.500 nautischen Meilen. Mit solchen Vorgaben kommt selbst der größte Daniel Düsentrieb ins Schwitzen. Die ersten Versuche, die sogenannte J-Klasse schafft es nicht auf die gewünschte Höchstgeschwindigkeit sondern kommt „nur“ auf 19 Knoten. Daraufhin greift man zu drastischen Mitteln. Die K-Klasse wird mit ölbefeuerten Dampfturbinen ausgestattet. Bedingt durch den dafür benötigten Platz bringen es diese U-Monster auf 103m Länge bei einer ÜberwasserVerdrängung von 1.980 Tonnen (zum Vergleich: Typ VIIC Länge: 67,1m; Verdrängung ü.W.: 769 Tonnen). Bewaffnet werden sie mit 4 Torpedo-Rohren im Bug, jeweils zwei weiteren auf Backbord und Steuerbord mittschiffs und aus Prinzip mit zwei weiteren Rohren auf einer Drehlafette direkt hinter dem Turm. Hinzu kommen zwei 10cm und ein 7,6cm-Geschütz auf dem Deck. Da die Dampfturbinen Schornsteine benötigen, bekommt die K-Klasse einen gewaltigen Deckaufbau verpasst.

Abbildung 1: Turmaufbau von HMS K-22, gut zu erkennen sind die beiden 10cm Geschütze. Die Schornsteine können abgeklappt werden. Die späteren K-Boote hatten keinen Torpedo-Werfer mehr hinter dem Turm
Abbildung 1: Turmaufbau von HMS K-22, gut zu erkennen sind die beiden 10cm Geschütze. Die Schornsteine können
abgeklappt werden. Die späteren K-Boote hatten keinen Torpedo-Werfer mehr hinter dem Turm


Teil 2: Coole Idee, bescheidene Ausführung

Insgesamt wurden ab 1915 21 K-Klasse-Boote bestellt. Aufgrund ihrer Größe und der Komplexität kostete jedes einzelne Boot brachiale 340.000 Pfund und damit fast ein Viertel eines vollausgestatteten Schlachtschiffes jener Zeit. HMS K-3 lief 1916 vom Stapel und bereits die ersten Hochsee-Versuche brachten diverse...minimale Kritikpunkte. Zum einen waren die Boote nicht grade Hochsee-Tauglich. Der gerade und spitz zulaufende Bug sorgte dafür, dass sich die K-Klasse nicht über die Wellen bewegte wie ein normales Schiff oder jedes andere U-Boot sondern mitten in die Welle hinein wie ein übergroßer Speer. Dies, in Kombination mit den relativ kleinen Schornsteinen führte regelmäßig dazu, dass Wasser über die Schornsteine eindrang und die Boiler löschte, was das Boot hilflos im Wasser treiben ließ. 


Abbildung 2: HMS K-4 in seiner natürlichen Umgebung: Kaputt und nicht im Wasser

 

Ein weiteres, absolut unerwartetes Problem war die Tatsache, dass eine fuck off gewaltige Dampfmaschine mit 10.500 PS LEISTUNG mitten im Boot eingebaut war. Entsprechend tropisch waren die Temperaturen im Innenraum und platzende Dampfleitungen waren eine konstante Gefahr für die Besatzung. Auch die Manövrierbarkeit der K-Klasse ließ arg zu wünschen übrig. Die K-Klasse war in ihren Ausmaßen vergleichbar mit modernen Zerstörern der Royal Navy, hatten jedoch bei vergleichbarer Geschwindigkeit einen größeren Wendekreis als Schlachtkreuzer. Außerdem tendierte der Torpedowerfer hinter dem Turm dazu, bei starkem Wellengang auszuscheren und mit richtig schmackes den Deckaufbau zu rammen. Dieses Problem wurde erst dadurch gelöst, dass man den Torpedowerfer nicht mehr einbaute. But wait, there’s more!

Was muss ein U-Boot gut können? Richtig! TAUCHEN! ES MUSS UNTER WASSER GEHEN! GLUCK GLUCK MACHEN UND IDEALERWEISE AUCH WIEDER AUFTAUCHEN! Damit tut sich die K-Klasse überraschend schwer. Wir alle kennen sicherlich die berühmte „Alaaaaaarm“-Szene aus dem Film „Das Boot“. Für diejenigen unter euch, die damit nicht vertraut sind, male ich mal kurz folgendes Szenario (es hilft wenn man für die folgenden Punkte spricht wie der Lieblings-Dönermann...nicht fürs Verständnis aber für extra Humor):

1. Ausguck auf Turm sieht Objekt, Schiff, Wal, deine Mutter etc., was nix gut sein tut
2. Ausguck schreit „ALAAAAARM“
3. Ausguck springt in U-Boot
4. U-Boot machen alle Luken ZU
5. U-Boot machen alle Löcher in Ballast-Tanks AUF, damit Wasser kann rein und Luft müssen raus.
6. Diesel-Motor für über Wasser gehen AUS. Elektro-Motor für unter Wasser gehen AN.
7. U-Boot-Flügelchen machen „Bewegung-die-Nötig-ist-damit-U-Boot-taucht“
8. (Optional, aber empfohlen wenn Situation extra brenzlig) alle nicht benötigten Besatzungsmitglieder machen Parkour zu Bug (Vorderteil) von Boot (idealerweise IM Boot, nicht AUF Boot, sonst alles Nass) damit Boot machen Nase nach UNTEN.
9. Boot machen Nase nach UNTEN.
10. Boot jetzt komplett UNTER Wasser.
11. U-Boot-Flügelchen machen „Bewegung-die-Nötig-ist-damit-U-Boot-unter-Wasserwieder-gerade-fährt“

Ergebnis:
Boot unter Wasser in 1-2 Minuten je nach Typ und damit (mehr oder weniger) in Sicherheit.

Wie sieht das ganze bei der K-Klasse aus?

1. Ausguck auf Turm sieht Objekt, Schiff, Wal, deine Mutter etc., was nix gut sein tut
2. Ausguck schreit „ALAAAAARM“
3. Ausguck bleibt auf Turm stehen
4. Komplizierter Hydraulik-Mechanismus klappt Schornsteine um (wenn genug Druck in Hydraulik, sonst nö)
5. Boiler der Dampfturbine wird gelöscht
6. Komplizierte Kombination aus Hydraulik und Gestängen machen Ansaugluken für Luftzufuhr der Dampfturbine, Ansaugluken für Kühlwasserzufuhr der Dampfturbine und Abluftluken der Dampfturbine zu (wenn genug Druck und Maschinengeister dreifach gesegnet, sonst NÖ!)
7. Ausguck vergewissert sich, dass alle Luken sich auch wirklich geschlossen haben
8. Ausguck springt in Boot
9. U-Boot machen alle Luken zu
10. E-Motor geht an (in 9/10 Fällen)
11. U-Boot machen alle Luken von Balast-Tank auf.
12. U-Boot-Flügelchen machen „Bewegung-die-Nötig-ist-damit-U-Boot-taucht“ (oder auch nicht, weil konstruktiv nicht zuverlässig gelöst)
13. Besatzung zwängt sich durch glühend heißen Boiler-Raum gen Bug (Verbrennungen 3. Grades inklusive)
14. Boot macht Nase nach unten (hoffentlich nur so dolle wie geplant und nicht mehr weil, wie gesagt, konstruktiv nix gut)
15. HECK VON BOOT RAGT 20-40m AUS WASSER WIE SCHIEFER TURM VON PISA
16. Bug von U-Boot erreicht untere Grenze der sicheren Tauchtiefe von 61m
17. Heck von Boot jetzt auch endlich unter Wasser (Innenschotte sind übrigens nur auf Druck von 21m ausgelegt...because Fuck you and your Submarine)
18. U-Boot-Flügelchen machen „Bewegung-die-Nötig-ist-damit-U-Boot-unterWasser-wieder-gerade-fährt“ (oder auch nicht im Fall von K3, K5, K12, K13 und K16)

Ergebnis:
Boot unter Wasser in 15-35 Minuten, je nach Außentemperatur, Hydraulik-Druck und Zustand der Gestänge. Alleine das Verschließen aller Luken dauert auf mechanischem Weg 5 Minuten oder mehr. Solch eine Tauchzeit ist nun eher suboptimal. Trotz aller oben genannter Probleme haben die Befürworter der K-Klasse allerdings eine total simple Lösung für das Problem: Das U-Boot muss ja gar nicht tauchen! Es ist ja schließlich schnell genug um sich sämtlichen möglichen Feinden zu entziehen! Nie in der Geschichte der Seefahrt gab es eine bessere Begründung dafür warum ein U-Boot nicht seinen eigentlichen Zweck erfüllen muss.

 

Teil 3: Der Erzfeind der K-Klasse...Wasser

Von 21 geplanten Booten werden 17 tatsächlich in Dienst gestellt. Bei den Besatzungen sind die Boote aus den oben genannten Gründen verständlicherweise nur bedingt beliebt. Spitznamen wie „Killer-K“ oder „Calamity-K“ machen schnell die Runde. Im ersten Weltkrieg bestehen die Besatzungen der U-Boote der Royal Navy übrigens zu 100% aus Freiwilligen. Entsprechend mies ist die Moral, wenn man erfährt, dass man auf der K-Klasse dienen muss. Lediglich K-7 kam je in den Genuss einen Torpedo gegen einen echten Feind abzufeuern. Der besagte Torpedo traf zwar sein Ziel (ein deutsches U-Boot), explodierte allerdings nicht. Dieses Event, war nur eines von vielen, dass die U-Bootbesatzungen schließlich als „K-Luck“ bezeichneten. Obwohl die restlichen Boote der K-Klasse nie auf Feindfahrt gingen, sanken 6 Stück bei Unfällen:

K-13 sank am 19. Januar 1917, während ihrer ersten Erprobungsfahrt, nachdem eine der Luken sich beim Tauchgang nicht richtig geschlossen hatte und der Maschinenraum absoff. Sie wurde im März 1917 gehoben und eventuell als K-22 wieder in Dienst gestellt. K-1 rammte K-4 am 18. November 1917 vor der Küste von Dänemark. Die schwer beschädigte K-1 wurde versenkt um nicht dem Feind in die Hände zu fallen (um zu vermeiden, dass sich deutsche U-Boot-Ingenieure totlachten vermutlich). Zwei Boote gingen in einem Event verloren, dass heute als „Battle of May Island“ bekannt ist. Der Kreuzer HMS Fearless kollidierte bei einer Manöverfahrt mit K-17, welches die Boote K-4, K-6, K-8, K-22 und K-14 anführte. K-17 sank binnen 8 Minuten.

Die restlichen Boote versuchten verzweifelt auszuweichen. Dabei wurde K-4 mit solcher Kraft von K-6 gerammt, dass das Boot beinahe entzwei gehackt wurde. Nachdem K-6 (dank ihrem abgeänderten Bug) über K-4 gedrückt wurde, rammte K-7 ebenfalls K-4. Kurz zuvor hatte K-22 bereits K-14 gerammt jedoch ohne sich oder das andere Boot zu versenken. Sowohl K-17 als auch K-4 sanken mit allen Besatzungsmitgliedern. An Bord von K-22 gab es zwei Tote. Binnen 75 Minuten waren so ohne Feindeinwirkung zwei U-Boote versenkt, 4 weitere beschädigt, ein Kreuzer beschädigt und insgesamt 104 Besatzungsmitglieder tot.


Abbildung 3: HMS Fearless mit einer K-17-förmigen Delle im Bug



K-5 ging aus unbekannten Gründen verloren, als sie am 20. Januar 1920 bei einem Manöver abtauchte. Später am Tag wurden Trümmer geborgen. Man geht davon aus, dass die maximale tiefe beim Abtauchen überschritten wurde und der Druckkörper kollabierte. K-15 sank am 25 Juni 1921 an der Mole im Hafen von Portsmouth. Der Grund? Die heißen Temperaturen am Tag, gefolgt von einer recht kühlen Nacht hatten dafür gesorgt, dass der Druck in der Hydraulik massiv absank. Daraufhin öffneten sich die hydraulisch betriebenen Ventile der Tauchzellen. Das Boot sank bei mit geöffneten Luken binnen weniger Minuten. Glücklicherweise lag sie neben dem leichten Kreuzer Canterbury.

Die Besatzung des Kreuzers fischte die U-Boot-Besatzung aus dem Wasser. K-15 wurde später gehoben und verschrottet. Sowohl K-16 als auch K-12 erging es ähnlich wie K-13. Beide sanken weil durch stürmisches Wetter Wasser den Boiler-Raum flutete. Beide Boote hatten jedoch glück und konnten sich nach mehreren Stunden langsam wieder an die Oberfläche kämpfen. K-3 stellte den inoffiziellen Tieftauch-Rekord der Klasse auf. Nachdem die konstruktiv bescheiden gelösten Tiefenruder zu einem unkontrollierten „Oh-Fuck“-Moment beim abtauchen geführt hatten, bohrte sich das Boot in 81m tiefe in den Meeresboden des Pentland Firth. Trotz mehrerer Stunden unterhalb der maximalen Tauchtiefe gelang dem Boot das sichere Auftauchen.

K-4 strandete im Januar 1917 auf Walney Island (siehe Titelbild und Abbildung 2) nachdem stürmisches Wetter den Boiler gelöscht hatte und das Boot manövrierunfähig an den Strand gespült wurde. Das letzte fertiggestellte Boot der Klasse, K-26 lief erst 1923 vom Stapel. Mehrere Umbauten hatten die Seetauglichkeit deutlich verbessert und einige weitere Problemherde ausgemerzt. Die Verbesserungen erlaubten ein Alarm-Tauchen in weniger als 3 Minuten und eine neue maximale Tauchtiefe von 76m. K-26 blieb bis 1931 in Dienst, bevor sie den Restriktionen der Londoner Marine-Konferenz zum Opfer fiel.

 

Teil 4: „M“ steht für MOAR GUNZZZZZ!!!

Noch während des 1. Weltkrieges nahmen die Ideen für U-Kreuzer immer verrücktere Formen an. Auf Basis von 4 Rümpfen der K-Klasse entstand so die M-Klasse. Diese ersetzte die Dampfturbine durch: Ein 30cm Geschütz aus einem alten Schlachtschiff! Die Idee dahinter war dabei nicht mal unbedingt weit hergeholt. Der Torpedo, war noch nicht wirklich ein ausgereiftes Konzept und Erprobungen der Royal Navy hatten gezeigt, dass ein fahrendes Schiff lediglich auf ca. 1000m halbwegs sicher mit einem Torpedo getroffen werden konnte. Tatsächlich versenkten U-Boote im ersten Weltkrieg etwa 80% der Gesamttonnage mit den Deck-Geschützen. Dies war jedoch gefährlich. Selbst ein Frachter musste mit den damals eingesetzten Geschützen (8,8 cm – 12 cm je nach Land) mehrfach getroffen werden um zu einer Versenkung zu führen. Dies konnte schon mal einige Zeit dauern und währenddessen war das Boot verwundbar. Für die Royal Navy lag die Lösung damit klar auf der Hand: DIE WUMME MUSS EINFACH DICKER WERDEN. Daher entschied man sich dazu die Boote K-17 bis K-21 in M-1 bis M-4 umzubenennen und überzählige Geschütze der Formidable-Klasse zu verbauen. 


HMS M-1...Pimmel-U-Boot höhö

Das Geschütz war vor dem Turm eingebaut und ließ sich 20° Vertikal und bis zu 15° Horizontal richten. Die Lafette war so abgedichtet, dass das Boot auf Periskop-Tiefe gehen konnte und lediglich die Mündung des Geschützes über Wasser sein musste um zu feuern. Die Zeit zwischen Zielaufnahme via Periskop und erstem Schuss betrug dabei nur ca. 75 Sekunden. Zum Nachladen musste das Boot allerdings aufgetaucht sein. Der gesamte Ladeprozess konnte jedoch in unter 3 Minuten vollzogen werden. In der Theorie konnte das Geschütz auf 1.200 Meter ein nicht gepanzertes Schiff mit einem Schuss vernichten. In der Praxis erwies sich das jedoch durch Wellengang und Krängung des Bootes als de facto unmöglich. Außerdem verschoss HMS M-1 bei gleich zwei separaten Events neben ihrem Geschoss auch gleich noch einen Teil des Geschützrohres. Beim ersten Mal wurde „lediglich“ die Mündungsbremse abgerissen. Beim zweiten Mal wurde ein Teil des Geschützrohres abgeschossen.

Allerdings blieb dabei die innen angebrachte Windung intakt und spulte sich nun wie eine Angelschnur aus dem Geschützlauf. Das abgeschossene Teil der Kanone landete mehrere hundert Meter vor dem Boot im Wasser und sank, immernoch verbunden durch die Windung in den Meeresboden. So wurde HMS M-1 das erste (und letzte) U-Boot in der modernen Geschichte, dass sich dank dem eigenen Geschütz vor Anker legte. Diese Faktoren führten dazu, dass lediglich drei der vier M-Klasse-Boote gebaut wurden. Auch sie waren jedoch scheinbar vom Pech verfolgt. M-1 war das einzige Boot, das noch zu Kriegszeiten vom Stapel lief, kam jedoch nicht mehr zum Kampfeinsatz. Am 12. November 1925 wurde sie in der Straße von Dover vom schwedischen Collier SS Vidar gerammt und ging mit der gesamten Besatzung unter. Das Wrack wurde 1999 entdeckt. Es liegt in etwa 76m tiefe und gilt als „protected monument“. 

und nach erfolgreichem Start

M-2 wurde der 1925 erste U-Boot-Flugzeugträger der Geschichte, indem man das Geschütz durch einen kleinen Hangar für ein Flugboot ersetzte. Sie ging am 26. Januar 1932 verloren. Heute wird vermutet, dass die Hangar-Tore zu zeitig geöffnet wurden und das Boot so geflutet wurde. Auch sie sank mit der gesamten Besatzung Ein Versuch sie zu bergen blieb erfolglos. Sie liegt in lediglich 32m tiefe vor der Küste von Dorset und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Taucher.

M-3 wurde 1927 zum Minenleger umgebaut. Sie diente als Versuchsträger für diverses Minen-Handling Equipment und wurde 1932 verschrottet, nachdem die Versuche abgeschlossen wurden.

Und die Moral von der Geschicht‘?
Rüste dein U-Boot mit Dampfmaschinen oder übergroßen Kanonen oder Hangars aus nicht!

Luftwaffen-Jäger-Regiment 46

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